Bis zum 11. Jahrhundert wurden nur Adelige zum Ritter geschlagen, danach allerdings konnten auch unfreie Hofbeamte diese Ehre erlangen, was das Rittertum im Volk glorifizierte. Plötzlich konnten auch Unfreie in der Hierarchie aufsteigen und ein ehrenvolles Leben führen. Im Hochmittelalter durften sich dann auch Klöster oder Ministerialadelige eigene Gefolgschaften schaffen, die man ebenfalls als Ritter bezeichnete. Auf Dauer konnte man sich in diesem Stand allerdings nur etablieren, wenn das dazu notwendige Vermögen vorhanden war. Ab dem 13. Jahrhundert mussten Anwerber auf den Ritterstand eine Ritterbürtigkeit nachweisen können, also die Abstammung von ritterlichen, adligen Vorfahren. Erst dann waren sie des Ritterschlags durch den Herrscher würdig.
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Ritter waren Einzelkämpfer
Obwohl der Begriff Ritter ursprünglich von dem Wort Reiter kommt und damit die Kavallerie gemeint war, waren Ritter Einzelkämpfer. Die Ritterwürde war mit einer großen finanziellen Belastung verbunden und trotzdem strebten die Edelknechte danach in diesen Stand erhoben zu werden. Da theoretisch sogar die unterste soziale Schicht zum Ritter aufsteigen konnte, beflügelte dieser Umstand die Phantasie der Menschen und da Ritter allein kämpften, stiegen sie schnell zu wahren Helden auf. Im Minnesang berichtete man von Rittern, die ihre Herzensdame aus einer gefährlichen Lage befreiten und dabei übermächtige Gegner überwinden mussten.
Ausbildungszeit der Ritter
Die Ausbildung eines Ritters dauerte mehrere Jahre und er wurde nicht nur in Kampfkunst unterrichtet, sondern musste auch die Gepflogenheiten und Umgangsformen am Hof verinnerlichen. Die Mischung aus hartem Kämpfer und Gentleman ließ aus den Edelknaben angesehene Männer werden, die Edelmut und Tugend verkörperten. Der Tugendadel verfolgte sogar die Idee, dass ein Ritter nicht nur von Geburt an adelig zu sein hatte, sondern vor allem seine Gesinnung ihn zu einem wahren Ritter werden ließ. So wurden die Ritter zu Helden des Alltags und schon die kleinen Jungen träumten davon eines Tages zum Ritter geschlagen zu werden, während die Mädchen darauf hofften, dass einer dieser edlen Herren um ihre Hand anhalten würde.