Was versteht man unter einer Tunika?

Mit einer Tunika bezeichnet man heutzutage einen Schnitt im Bereich der Damenmode. Tuniken sind auch im 21. Jahrhundert aktuell; sie sind kürzer als ein Minikleid und werden zu einer Hose getragen. Daher werden sie in den unterschiedlichsten Farben und Designs von vielen Mode- und Versandhäusern angeboten. Doch die Geschichte der Tunika lässt sich bis in die Antike zurückverfolgen. Zu dieser Zeit bestand eine Tunika aus lediglich zwei rechteckigen Stücken Stoff, welche nur an den Schultern mit sogenannten Fibeln verbunden waren. Die Tunika wurde sowohl von Männer als auch von Frauen bereits im Alten Rom direkt auf dem Körper getragen.

Im Mittelalter war die Tunika in ganz Europa ein sehr beliebtes Kleidungsstück. Während im Römischen Reich mit der Tunika ein Untergewand bezeichnet wurde, trug man diese im Mittelalter als Obergewand. Je nach Status der jeweiligen Person war die Tunika entweder schlicht und einfach oder aber mit aufwendigen Verzierungen und Bordüren versehen. So war es üblich, dass die Bauern eine einfache Tunika trugen, welche die Bewegungsfreiheit bei der Arbeit nicht einengte. Edelmänner dagegen kleideten sich mit aufwendig verzierten Tuniken. Im Mittelalter wurde die Tunika immer mit einem Gürtel getragen.

Die Herstellung von Tuniken erfolgte in aufwendiger Handarbeit, denn Maschinen gab es im Mittelalter noch nicht. In der Regel verwendete man Wolle oder Leinen als Material, Tuniken wohlhabender Persönlichkeiten wurden jedoch auch aus Seide gefertigt. Für die Bauern galt ab dem 12. Jahrhundert meist ungefärbte, graue oder blaugraue Kleidung. Besonders farbenfroh und mit reichlich Schmuck dagegen waren die Tuniken von Adligen und Geistlichen versehen. Ab dem 13. Jahrhundert erteilte man den Geistlichen bezüglich Farben und Schmuck besondere Auflagen. Die Tuniken durften nicht aus grünen oder roten Stoffen bestehen, allerdings hielten sich nicht alle Geistlichen an diese Regel.