Genealogie steht als Begriff für Ahnen- oder Familienforschung und bezeichnet somit eine historische Hilfswissenschaft. Gegenstand der Genealogie ist, ausgehend von einer bestimmten Person, die Erforschung der Vorfahren (aufsteigende Linie) bzw. der Nachkommen (absteigende Linie). Die Vorfahren werden im Volksmund auch als Ahnen bezeichnet und daher rührt auch der Name Ahnenforschung. Mit Verwandtschaft wird eine Gruppe von Personen bezeichnet, welche genealogisch miteinander verknüpft sind.
Die Forschungsergebnisse können in Form einer Liste oder Tabelle dargestellt werden. Darstellungen in aufsteigender Linie, also von Vorfahren, werden als Ahnentafel oder Ahnenliste bezeichnet, in absteigender Linie als Nachkommentafel oder -liste. Mit Sanduhr-Tafel bezeichnet man eine Darstellung, die sowohl Vorfahren als auch Nachkommen enthält. Welche der beiden Visualisierungsarten (Tabelle oder Liste) infrage kommt, hängt in entscheidendem Maße vom Umfang der vorliegenden Daten ab. Besonders bei der Veranschaulichung mehrerer Generationen bietet sich in erster Linie die Listenform an. Werden in einer Darstellung nur die Nachkommen einer Person erfasst, dessen Familienname identisch war oder ist, dann handelt es sich um eine Stammtafel oder -liste.
Das Interesse an der Ahnen- oder Familienforschung wurzelt meistens in der eigenen Familie. Um die Vorfahren herauszufinden, werden Eltern, Großeltern oder andere Verwandte nach den familiären Beziehungen befragt. Wertvolle Informationen liefern auch ausgiebige Recherchen in Familienbüchern und Fotoalben, aber auch Ahnenpässe können zur Datensammlung herangezogen werden. Ebenso aufschlussreich sind die Angaben auf sogenannten Totenzetteln, wie sie in bestimmten Regionen traditionell üblich sind.
Jemand, der tiefer in die Materie der Genealogie eindringen möchte, muss über ein fundiertes Fachwissen verfügen und Zugang zu den Quellen haben. Besonders ältere Quellen, wie etwa Gerichts- oder Kirchenbücher, setzen umfassende Kenntnisse im Lesen alter Schriften voraus. Ein sich verändernder Familienname ist bei der Forschung ebenso zu berücksichtigen wie ein ausgedehnter Heiratskreis. Das erforderliche Rüstzeug zum Genealogen lässt sich in keinem Studium erwerben, sondern nur im Laufe jahrelanger Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet.