Rund um die Ahnenforschung

Kaum eine Thematik ist interessanter als der eigene Stammbaum. Einen Stammbaum zu erstellen, bedeutet, in die Wurzeln der eigenen Geschichte zurückzugehen, sich mit den Vorfahren zu beschäftigen und letztendlich den Ursprung der Familie kennenzulernen. Dazu wird Ahnenforschung betrieben und nicht selten hat man die Möglichkeit, die Familiengeschichte über Jahrhunderte zurückzuverfolgen. Genealogie – ein Wort aus dem Altgriechischen – bedeutet so viel wie Familiengeschichtsforschung bzw. Familienstammbaum.

Um einen Stammbaum erstellen zu können, wird viel Datenmaterial benötigt – immerhin soll es bei der Ahnenforschung möglichst viele Jahrhunderte zurückgehen. Für die Suche nach den Vorfahren sind Quellen wie Gerichts- oder Kirchenbücher eine wertvolle Hilfe, wobei – wenn die Ahnen aus einer katholischen Gegend stammen – auch Lateinkenntnisse vorhanden sein müssen. Zu berücksichtigen ist zudem, dass sich durch Heirat der Familiennamen immer wieder geändert hat.

Bei jeder Ahnenforschung gelangen die Suchenden an einen „toten Punkt“. Dann ist es wichtig, nicht aufzugeben, sondern unbeirrt sein Ziel zu verfolgen. Das Internet ist bei der Suche hilfreich, denn in den genealogischen Datenbanken können bereits erforschte Stammbäume gefunden werden. Auch bieten einige deutsche und amerikanische Firmen an, die Ermittlung der Daten preisgünstig zu übernehmen. Etwa einhundert genealogische Vereine, die auf geografische Regionen spezialisiert sind, gibt es im deutschsprachigen Raum. Sie sind meist bei der Deutschen Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e. V. Mitglied.

Macht man sich selbst auf die Suche, vermag man sich in Bürgerbüchern, Kirchenbüchern, Gerichtshandelsbüchern, aber auch in den Personenstandsbüchern (ab dem 18. Jahrhundert) und anderen Quellen, die für die Ahnenforschung infrage kommen, zu informieren. Darüber hinaus gilt es, bei der Erstellung eines Stammbaumes zu beachten, dass dieser durch Heirat, Kinder und Enkel immer breit gefächerter wird und – je nachdem, wie weit der Suchende zurückgehen will – auch viel Platz einnimmt. Von den genealogischen Arbeiten sollten mehrere Kopien gemacht und an verschiedene staatliche Bibliotheken verteilt werden. Die umfassendste Sicherung der Familienstammbäume ist bei der genealogischen Gesellschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) in Utah (USA) zu finden.