Sprachvermischungen und Veränderungen in der Literatur bis heute

Die heutige deutsche Sprache vermischte sich aus den verschiedenen Mundarten der deutschen Stämme und unter Karl dem Großen wurde fränkisch zu einer vorherrschenden Mundart. Bayrisch und alemannisch konnten sich ebenfalls halten und die drei Mundarten ergaben das Hochdeutsche. Vorher jedoch sprach und schrieb man althochdeutsch, die älteste schriftliche Form der Hochdeutschen Sprache. Volltönende Endungen wie im Lateinischen findet man hier häufig. Taga (Tage) oder Perga (Berge) sind Beispiele dafür. Mittelhochdeutsch sprach man dann im 12. Jahrhundert und hier bemerkt man eine deutliche Annäherung an unsere heutige Sprache. Vor allem der Minnesang bediente sich einer auch heute noch teilweise gut verständlichen Sprache.

Walter von der Vogelweide sprach mittelhochdeutsch

Walters Preislied lässt bereits deutlich erkennen, wohin sich die Sprache nach dem 12. Jahrhundert entwickeln lässt, denn wir verstehen heute fast mühelos, was der Minnedichter damals verfasste:

– Von der Elbe unz an den Rhin (Von der Elbe bis zum Rhein)

– und her wider unz an Ungerlant (Und her wieder bis ans Ungerland)

– so mugen wol die besten sin (da mögen wohl die besten sein)

Um 1500 herum prägte Luther dann das Neuhochdeutsche und er nutzte diese Sprache nicht nur in seinen Predigten, sondern auch in schriftlicher Form. Er schuf damit eine einheitliche Sprache und führte die verschiedenen Mundarten zusammen, was alle Anhänger der Reformation positiv aufnahmen. Die damalige obersächsische Mundart, die Luther während seiner Ausbildung erlernt hatte, nahm er als Grundlage und sie ist die Sprache, in der große deutsche Dichter ihre unvergänglichen Werke geschaffen haben.

Englische Einflüsse in der modernen Sprache

Noch immer ist unsere Sprache einer Wandlung unterworfen. Wir übernehmen Begriffe, vorwiegend aus dem Englischen, und deutschen sie einfach ein. Backshop, free TV oder Meeting sind heute geläufige Wörter und auch die Werbung bedient sich gern der englischen Sprache. Der Jugendslang schafft es immer wieder in den Duden und wo vor 20 Jahren das Wort geil noch anrüchig klang, gilt es heute als normaler Ausdruck, der nicht nur in der Werbung fest verankert ist.