Mittelalterliche Kleidung nähen

Mittelalterliche Kleidung ist keinesfalls aus der Mode gekommen, sondern wird zu entsprechen Anlässen wie etwa Ritterspiele auch heute noch getragen. Im Internet finden sich in großer Anzahl Onlineshops, welche komplette mittelalterliche Outfits samt Accessoires anbieten. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich zudem die mittelalterlichen Märkte, welche meistens im Rahmen von Altstadtfesten in historischen Stadtkernen abgehalten werden und auf denen ebenfalls mittelalterliche Kleidung sowie Schmuck zu haben ist. Das Angebot ist vielfältig und so findet jeder etwas Passendes. Wie wäre es, sich beim nächsten Karneval im mittelalterlichen Gewand zu verkleiden?

Mit den richtigen Materialien sowie einer Nähmaschine lässt sich mittelalterliche Kleidung sogar selbst nähen. Schnittmusterbögen sowie Arbeitsanleitungen finden sich mithilfe einer bekannten Suchmaschine im Internet. Sie sind zwar nicht in allzu großer Anzahl vorhanden, stehen jedoch meist kostenlos zum Download bereit. Aber auch eine ausgiebige Recherche in Büchern fördert viele Bilder von Kleidung des Mittelalters verschiedener Epochen und Stilrichtungen zutage. Wertvolle Anregungen finden sich ebenfalls in Handarbeitszeitschriften sowie diversen Frauenmagazinen.

Als Material verwendete man im Mittelalter meistens Wolle; die Kleidung wohlhabender Persönlichkeiten bestand auch aus Seide. Leinen wurde für die Unterkleidung verwendet. Kräftige Farben sowie reichere Verzierungen brachten den Status des Trägers innerhalb der Gesellschaft zum Ausdruck. Ab dem 12. Jahrhundert fanden sich auch immer mehr luxuriöse Gewänder aus Materialien wie Seide oder Satin. Der Stoff für die selbst genähte mittelalterliche Kleidung findet sich zuweilen in Großmutters Kleiderschrank. Weiße Bettwäsche aus Leinen eignet sich besonders für das Untergewand; noch besser wird es mit Damast-Bettwäsche, die sich außerdem sehr gut einfärben lässt. Für die Tunika, die Basis-Kleidung im Mittelalter, verwendet man einen leichten Wollstoff. Gleiches gilt auch für die Cotte, dessen Schnittmuster denen der Tunika in etwa identisch ist. Cotten aus Seide waren zu damaliger Zeit den Personen höheren Ranges vorbehalten. Nähte und Säume lassen sich mit entsprechenden Bordüren verzieren; der Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt.