Das Leben im Mittelalter unterscheidet sich in nahezu allen Lebensbereichen vom heutigen Leben. Nicht nur darin, dass es zur damaligen Zeit noch keine Autos und kein elektrisches Licht gab. Die Städte waren viel kleiner, die Hauptstraßen gepflastert, dafür die Nebenwege oftmals nur festgetreten. Die Stadtkerne waren zum Schutz vor möglichen Angreifern und Plünderern durch eine Stadtmauer geschützt. Bedingt durch die ständig wachsende Zahl der Einwohner und die damit zusammenhängende Bebauung wurden die Häuser so klein wie möglich gebaut. Das Gleiche galt auch für die Abstände zwischen den einzelnen Häusern; allerdings vermochte dadurch im Brandfall das Feuer relativ leicht von einem Haus zum anderen überzugreifen. Um im Notfall möglichst schnell reagieren zu können, erfolgte die Einteilung der Bürger abwechselnd in Löschzugdiensten.
Durch die mangelnde Hygiene, sowohl in den Städten und vor allem auf dem Lande, waren Krankheiten an der Tagesordnung; außerdem konnten sich Seuchen oft ungehindert ausbreiten. An eine ordentliche Versorgung mit Trinkwasser, wie es heute selbstverständlich ist, war im Mittelalter nicht zu denken. Ebenso fehlte auch eine Kanalisation, die Abwässer und Fäkalien wurden einfach in den Straßen entsorgt. Die Schadstoffe und vor allem die Krankheitserreger sickerten so in das Grundwasser ab, welches dann wiederum als Trinkwasser in den Haushalten verwendet wurde. Somit standen der Ausbreitung von gefährlichen Krankheiten und Seuchen Tür und Tor offen. Bedingt durch die mangelnde Gesundheitsversorgung war auch die Lebenserwartung in der Bevölkerung entsprechend gering.
Die Ernährung der Menschen im Mittelalter unterscheidet sich ebenfalls grundlegend von der heutigen. Brot, welches aus den verschiedensten Getreidesorten gebacken wurde, galt damals als Grundnahrungsmittel und wurde zu fast allen Speisen gereicht. Nahrungsmittel aus der Natur wurden häufig roh verzehrt. Durch Kochen, Backen und Braten wurden aber auch viele Speisen wie Fleisch und Fisch zubereitet. Zum Kochen diente meistens eine offene Feuerstelle im Haus, in wohlhabenden Haushalten gab es allerdings auch Kamine und Kochstellen. Durch Trocknen, Einsalzen und Räuchern wurden verschiedene Lebensmittel für die Wintermonate und schlechte Zeiten haltbar gemacht.