Heraldik: was Familienwappen über die Geschichte von Familien aussagen

Bei der Ahnenforschung stoßen viele auf ein altes Familienwappen. Etwa ab dem 12. Jahrhundert wurden Wappen auf einem Ritterschild, der Pferdedecke oder auf farbige Banner aufgetragen, damit man bereits von weitem erkennen konnte, wer auf einen zukam. Zuerst schmückte sich der Adel mit Familienwappen und ab dem Ende des 13. Jahrhunderts waren dann die Begriffe Adel und Wappen so eng miteinander verbunden, dass eines oder das andere nicht mehr denkbar war. Ab dem 15. Jahrhundert ließen sich auch viele Bürger ein eigenes Wappen entwerfen, dessen Symbole und Farben natürlich in einem engen Zusammenhang mit der eigenen Familie standen. Grundsätzlich versuchte man den Familiennamen symbolisch für das Wappen aufzubereiten und auch die Herkunft und Besonderheiten in der Familie darauf darzustellen. Einen Bezug zu Hobbys oder der Weltanschauung vermied man und er ist auch heute noch ebenso wie die Darstellung von Sternkreiszeichen verpönt. Leider gibt es bei vielen Wappen keine schriftliche Begründung mehr und dann ist es schwierig den Symbolen eine Bedeutung zuzuordnen.

Das Schildbild

Ein Wappen kommt nicht ohne Schildbild aus. Die Heroldsbilder mit den teilenden Linien und die gemeinen Figuren bilden dabei die beiden Hauptgruppen. Zu den gemeinen Figuren zählen alle Lebewesen, Gegenstände und Phantasiegebilde. Handwerker ließen beispielsweise ihr Arbeitsgerät ins Wappen einfließen und für Ritter waren häufig Waffen die Motive. Doch nicht nur das Schildbild selbst hatte eine Bedeutung, sondern auch die verwendeten Farben.

Metalle und Farben auf den Wappen

Silber und Gold werden auf den Wappen in Weiß und Gelb wiedergegeben und ansonsten nutzte man Rot, Grün, Schwarz und Blau. Bei der Wahl der Farben war zu beachten, dass Metall nicht auf oder neben Metall genutzt werden durfte und Farbe nicht neben oder auf Farbe aufgetragen werden durfte. Diese Regel wird auch heute noch befolgt und wer mit Heraldik Einzigartiges erschaffen möchte und ein eigenes Familienwappen kreieren will, muss sich daran halten. So darf beispielsweise eine farbige Figur nur auf einem metallenen Feld stehen.

Blasonierung & Wappenbegründung

Die Blasonierung, auch Wappenbeschreibung genannt, ermöglicht dem Leser die Rekonstruktion des Wappens. Ohne die Wappenbegründung lässt sich heute allerdings oft nur schwer sagen, warum bestimmte Symbole in ein Wappen integriert wurden und damit spätere Generationen ein Wappen richtig deuten können, empfiehlt es sich die Wappenbegründung immer bei Wappenbrief und -rolle aufzubewahren.